Vancouver

  10:46 Uhr 

Gestern gings nach Vancouver. Rund 90 Minuten mit der Fähre, dann nochmal 40 Minuten mit dem Bus. Hier hatte ich eine andere Vorstellung. Ich dachte so an eine halbe Stunde Fähre und dann würden wir direkt im Hafen von Vancouver ankommen. Man sollte doch ab und zu mal auf die Karte schauen. In Vancouver waren wir mit per Hop on- Hop off mit einem Sighseeing Bus unterwegs. Die Busse halten an über 20 Stationen an denen man aus oder wieder einsteigen kann. Während der Fahr gibts Erklärungen vom Band zu den Stadteilen/Gebäuden, die man gerade passiert.

Wir schauen uns die Dampangetriebene Uhr in Gastown an. Alle 15 Minuten peift sie die Westminster Melodie. Nach den zahlreichen Geschäften in Gastown, geht es weiter mit dem Bus. Nächsten Halt machen wir an einem Shoping Centre. Bei Bose lass ich mir den QuietComfort® 3 Acoustic Noise Cancelling® headphone vorführen, der auf 399$ kommt. Quasi der gleiche Betrag wie bei uns. Umgerechnet allerdings über 100€ günstiger. Das neue iPhone kommt auch hier erst am 11. Juli. Und dann auch nur mit einem 3 Jahresvertrag. Ein paar Klamotten und Schuläden später, gehts weiter mit dem Bus.

Nächste Station ist Granville Island. Hier gehts erstmal in die Bierbrauerei auf ein Bier. Dann gehts zu Fuß durch zahlreiche Shops und durch die Markthalle. Hier gibts ähnlich der Kleinmarkthalle in Frankfurt alles Mögliche. Von Gemüse bis zum geräucherten Dino Knochen. Wir erstehen zwei verschiedene Chilisorten. Da die Schoten noch ganz sind, hoffen wir, dass die Samen noch okay sind. Nach einer Kleinigkeit zu Essen gehts wieder zum Sightseeing Bus.

Nächster Hop Off ist beim Future Store, einem großen Elektronik Markt. Da uns etwas die Zeit wegläuft, gibts nur zwei CDs. Wir kürzen die Bus Tour per Fuß ab und springen nur für die letzten 4 Stationen wieder auf. Nun gehts durchs Chinesen Viertel. Hier sind fast nur chinesische Schriftzeichen zu erkennen. Selbst die Strassenschilder sind mit den chinesischen Varianten ergänzt. Wir verlassen den Bus und fragen einen Polizisten nach dem Weg zum Busbahnhof. Der ist 4-6 Blocks entfernt.

Die Fahrt mit dem Bus dauert knapp 40 Minuten. Der Bus fährt ebenfalls auf die Fähre. Diese kommt erst in 30 Minuten, womit wir im Bus warten, oder uns davor die Füße vertreten können. Nachdem die Fähre angelegt hat und alles von Bord ist, sind wir die ersten die wieder auf die Fähre fahren. Wir steigen auf dem PKW/LKW Deck aus dem Bus aus, und gehen erstmal ins Bordrestaurant. Danach geniesen wir an Deck die untergehende Sonne und die Inselwelt rund um Vancouver Island.

Wir verlassen nun als Fußgänger die Fähre und suchen uns ein Taxi, für die letzten 10 Minuten zu unserer Unterkunft. Am Taxistand stehen jetzt gegen 21:30 Uhr noch zwei Autos. Wir nehmen das vordere und erklären dem Ostindischen Taxifahrer wo wir hin wollen. Er schnappt sich den Zettel mit der Strasse drauf, springt aus dem Auto und geht zu seinem Kollegen hinter uns. In der Zwischenzeit hab ich mir die Strassenkarte im Taxi gegriffen und selbst geschaut wo wir hin müßen. Es ist den Highway entlang bis zur ersten Abfahrt, dann immer gerade aus. Also kein großes Problem. Ich steige aus und geh zu den beiden Taxifahrern um unseremvzu erklären, dass ich den Weg kenne. Das hat wohl der andere auch schon probiert, aber unser Fahrer rafft es wohl nicht. Zurück in unserem Wagen quält er dann das Navigationssystem für 5 Minuten. Was das denn für eine Stadt wäre, wo wir hin wollen. Es ist wohl North Saanich, aber er bekommt das nicht hin. Wir versuchen ihm zu erklären, dass er kein Navi braucht, da die ganze Fahrt nur aus einmal abbiegen besteht. Endlich fährt er los. Er will mir dann sein Handy geben, damit ich bei unseren Vermietern anrufen könne, damit sie uns die Stadt durchgeben können. Er möchte halt nicht, das wir verloren gehen, da wir ja auch die Fahrt bezahlten. Ich erklär ihm nochmal, das wir schon fast drei Wochen hier sind und wissen wie wir fahren müssen. Und ich auch hoffe, das er nicht verloren geht.

Nach wenigen Minuten ist die Abfahrt Wain Road erreicht und wir bringen ihn zum abfahren. Nun gehts einfach nur diese Straße kerzengerade 10 Minuten entlang. Der Fahrer racht es nicht. Immer und immer wieder probiert er während der Fahrt das Ziel im Navi einzugeben. Dabei wir er so langsam, das wir bald stehen bleiben. “Hier die Strasse lang, bis nix mehr geht.” Anja bekommt langsam aber sicher die Krise. Ich dagegen beiß mir auf den Finger, um keinen Lachkrampf zu bekommen. Besser als in irgendeinem Slapstick. Unser Fahrer hat nun Fahrt aufgenommen. Genau jetzt kommt die einzihe Kreuzung mit einem Stopschild. Ich sag ihm, dass er hier anhalten müße. Jetzt rafft er es auch und geht heftig in die Eisen. Die Kreuzung ist frei und es geht weiter. Er fummelt weiterhin am Navi rum, und läßt sich anzeigen wo wir denn gerade sind. Zum Glück sind wir fast da. Unser Haus ist in Sicht. Einmal noch in die Strasse links abbiegen und fertig. Das Drama hat noch kein Ende. Es macht 14,20 $, ich geb ihm einen 20 Dollarschein und sag 15. Nun geht die Suche nach Wechselgeld los. Statt dass er mal Licht in seinem Auto anmacht, sucht er im Dunkeln. Auf alles gefasst, greif ich in meinem Rucksack nach der Taschenlampe. Bevor ich sie zu fassen bekomme, springt er aus dem Auto, da er das Wechselgeld wohl im Kofferraum hätte. Wir steigen auch aus und schauen was er macht. Er holt eine Plastiktüte aus dem Kofferraum, die voll mit Geld zu sein scheint. Schlußendlich hat er einen 5$ Schein in der Hand und gibt ihn uns.

Auf die Taxifahrt trinken wir erst noch einen und fallen dann erschöpft ins Bett.